Eigentlich kenne ich so ziemlich alle Radwege rund um Hanau. Aber es gibt ja vielleicht doch die eine oder andere Ecke, die mir noch unbekannt ist. Und so reizte mich ein kleines Hinweisschild, das ich unlängst am Radweg entdeckte: "Der grüne Ring um Hanau". Es zeigt die Umrisse der Stadt mit dem typischen Ausreißer nach Mittelbuchen. Wie lang mag wohl dieser Rundkurs sein? Wo wird er mich entlang führen? Und so starte ich an einem schönen Mai-Morgen meine Hanau-Umrundung am Limeskreisel von Erlensee, bewaffnet mit einer groben Karte, die ich aus dem Internet herunter geladen habe.
km 0
Der Himmel zeigt sich von seiner schönsten Seite, die Akazien blühen in strahlendem Weiß und ihr Duft erinnert mich an an meine Kindheit, als ich, all den Dornen trotzend, auf die Bäume hinter unserem Haus kletterte und unsere Hauskatze mit meinem Miauen neckte. Die Stadtgrenze von Hanau kommt einige hundert Meter hinter dem Limeskreisel aus der Bulau heraus, dem großen Auwald, der im März so herrlich nach Bärlauch duftet. Auch wenn die vierspurige Schnellstraße nur einige Meter von mir entfernt ist, fühle ich mich jetzt im Frühling wie in einem grünen Tunnel. In diesem Jahr scheint mir das Wachstum der Büsche und Bäume doppelt so schnell zu sein, wie sonst.
Das erste Teilstück folgt der vierspurigen Schnellstraße von Erlensee nach Hanau, die hier die Bulau durchschneidet. Ich radele auf der alten Landstraße daneben und sauge den Duft der Akazienblüten in mich auf. Den Duft der LKWs, die auf der Schnellstraße zum Logistikzentrum auf dem ehemaligen Fliegerhorst streben, blende ich einfach mal aus. An der Brücke über die A66 erreiche ich zum ersten Mal die stadtgrenze von Hanau. Sie kommt aus der Bulau heraus, überquert die Schnellstraße und umrundet den Bärensee. Ich kann ihr nicht folgen, sondern muss auf der verkehrsberuhigten Landstraße bleiben, bis mich der Wegweiser ins Lamboyviertel führt.
Der Himmel zeigt sich von seiner schönsten Seite, die Akazien blühen in strahlendem Weiß und ihr Duft erinnert mich an an meine Kindheit, als ich, all den Dornen trotzend, auf die Bäume hinter unserem Haus kletterte und unsere Hauskatze mit meinem Miauen neckte. Die Stadtgrenze von Hanau kommt einige hundert Meter hinter dem Limeskreisel aus der Bulau heraus, dem großen Auwald, der im März so herrlich nach Bärlauch duftet. Auch wenn die vierspurige Schnellstraße nur einige Meter von mir entfernt ist, fühle ich mich jetzt im Frühling wie in einem grünen Tunnel. In diesem Jahr scheint mir das Wachstum der Büsche und Bäume doppelt so schnell zu sein, wie sonst.
Das erste Teilstück folgt der vierspurigen Schnellstraße von Erlensee nach Hanau, die hier die Bulau durchschneidet. Ich radele auf der alten Landstraße daneben und sauge den Duft der Akazienblüten in mich auf. Den Duft der LKWs, die auf der Schnellstraße zum Logistikzentrum auf dem ehemaligen Fliegerhorst streben, blende ich einfach mal aus. An der Brücke über die A66 erreiche ich zum ersten Mal die stadtgrenze von Hanau. Sie kommt aus der Bulau heraus, überquert die Schnellstraße und umrundet den Bärensee. Ich kann ihr nicht folgen, sondern muss auf der verkehrsberuhigten Landstraße bleiben, bis mich der Wegweiser ins Lamboyviertel führt.
Für meinen Rundkurs muss ich nicht tief ins Wohnviertel eintauchen. Schon bald erreiche ich in einer kleinen Schleife die Lamboystraße, überquere sie bei der neuen Feuerwache und folge den Hinweisschildern durch das Lamboy-Wäldchen zu IKEA. Das Wäldchen hat, wie der ganze Stadtteil seinen Namen vom General Guillaume de Lamboy, der im dreißigjährigen Krieg Hanau vergeblich belagerte. Zur Erinnerung wurden jährlich Dankgottesdienste abgehalten. Vor über 200 Jahren wurde daraus das Lamboyfest, ein großes Volksfest, das Mitte Juni gefeiert wird.
Der Radweg folgt links der Straße. Ich muss gehörig achtgeben, da er sehr verschmutzt ist. Direkt hinter der lang gezogenen Kurve endet der Radweg. Die Autos brausen heran, ich passe eine Lücke ab und überquere eilig die Straße, um auf der rechten Straßenseite weiter zufahren. IKEA ist, wie immer, gut besucht.
Der Radweg folgt links der Straße. Ich muss gehörig achtgeben, da er sehr verschmutzt ist. Direkt hinter der lang gezogenen Kurve endet der Radweg. Die Autos brausen heran, ich passe eine Lücke ab und überquere eilig die Straße, um auf der rechten Straßenseite weiter zufahren. IKEA ist, wie immer, gut besucht.
Kurz hinter dem Gewerbegebiet führt mich der kleine Wegweiser wieder auf die andere Seite der A66. Vom Birkensee erhasche ich nur einen kleinen Ausschnitt, auch hier ist alles zugewuchert. Der Frühling lässt grüßen.
Heute kommt der Wind aus Osten. Bei Ostwind müssen die Flugzeuge zur Landung auf dem Flughafen Frankfurt leider einen Umweg über Mainz machen. Über mir herrscht heute himmlische Stille. So kann ich dem Auf- und Abschwellen der Fahrgeräusche auf der A66 meine ganze Aufmerksamkeit schenken. Der befestigte Weg führt mich ein gutes Stück entlang der Autobahn. |
Schließlich erreiche ich die Trasse der Bundesbahn, die nach Friedberg führt. Nun darf ich die Autobahn unterqueren, die B8 überqueren und wieder ein kurzes Stück durch das Gewerbegebiet nehmen. Der beschrankte Bahnübergang steht mir offen, heute keine Wartezeit. Hinter der August-Schärttner-Halle führt ein kleiner Weg bis zur Bruchköbeler Landstraße. Eine Wiese trennt die Wohnhäuser von der Bundesstraße. Mitten auf der Wiese steht eins dieser neuen Leihfahrräder, die seit kurzem auch überall in Hanau zu finden sind. Dieses steht einsam und verlassen da. Weit und breit niemand, der sich seiner annimmt. Ich bin, was diese Leihräder betrifft, etwas skeptisch, das muss ich zu geben. Unlängst habe ich in Frankfurt etliche gesehen, die kaputt waren. Ich frage mich, wer sich um die Räder kümmert, wenn sie einen Platten haben, oder einen Speichenbruch.
Mit diesen Gedanken erreiche ich die große Kreuzung nach Bruchköbel. Sie ist vor kurzem neu gestaltet und für den Verkehr optimiert worden, für den Autoverkehr, um es genauer zu sagen. Es dauert eine gute Zeit, bis ich über alle Fahrbahnen hinüber gekommen bin. Jedesmal muss ich von Neuem erst das Grünzeichen der Ampel abwarten. Seit dem Start dieser Tour habe ich ungepflegte Radwege und Straßenüberquerungen kennen gelernt, die wenig Rücksicht auf Radfahrer nehmen. Doch ich bin optimistisch. Gleich wird es besser.
Mit diesen Gedanken erreiche ich die große Kreuzung nach Bruchköbel. Sie ist vor kurzem neu gestaltet und für den Verkehr optimiert worden, für den Autoverkehr, um es genauer zu sagen. Es dauert eine gute Zeit, bis ich über alle Fahrbahnen hinüber gekommen bin. Jedesmal muss ich von Neuem erst das Grünzeichen der Ampel abwarten. Seit dem Start dieser Tour habe ich ungepflegte Radwege und Straßenüberquerungen kennen gelernt, die wenig Rücksicht auf Radfahrer nehmen. Doch ich bin optimistisch. Gleich wird es besser.
Hinter der großen Kreuzung der beiden Bundesstraßen bleibe ich erst mal auf der linken Straßenseite, bis ich an einem Fußgängerüberweg an der Aral-Tankstelle die Seite wechseln kann. Ich darf auch gleich die Bundesstraße verlassen und mich nach Norden wenden. Nun wird es endlich wieder richtig grün. Entlang der denkmalgeschützten Mauer des Golfplatzes wird die Atemluft spürbar besser. Wieder einmal darf ich die A66 überqueren. Erinnerungen werden wach: Vor 34 Jahren habe ich mit Fotofreunden auf der Bautrasse der A66 fotografiert. Vor kurzem sind mir die Schwarzweiß-Fotos wieder in die Hände gefallen. Es war November, ein trister Tag. Heute lacht die Sonne.
Es ist angenehm kühl im Wald. Irgendwann erreiche ich die Straße von Wilhelmsbad nach Mittelbuchen. Mich erwartet ein gut ausgebauter Radweg. Es ist das erste Teilstück des Bahnradweges Hessen, der von Hanau über den Vogelsberg nach Fulda und von dort über Bad Hersfeld zurück führt. Auch die Straße selbst ist wieder in gutem Zustand und für die Frösche wurde eine vorbildliche Anlage zur Unterquerung der Straße geschaffen. Weit hinten grüßen die Windräder, die auf dem Höhenkamm entlang der Hohen Straße stehen.
km 17
Mittelbuchen ist der älteste und doch jüngste Stadtteil von Hanau. 1972 eingegliedert weist Mittelbuchen eine 5000 Jahre alte Geschichte auf. Obwohl ich 10 Jahre hier gewohnt habe, weiß ich Letzteres erst aus den Recherchen für diese Reportage.
Der Weg führt mehr oder minder um den Ortskern herum. An einem Straßenschild bleibe ich stehen. "An der Goldgrube". Wer möchte da nicht wohnen.
km 17
Mittelbuchen ist der älteste und doch jüngste Stadtteil von Hanau. 1972 eingegliedert weist Mittelbuchen eine 5000 Jahre alte Geschichte auf. Obwohl ich 10 Jahre hier gewohnt habe, weiß ich Letzteres erst aus den Recherchen für diese Reportage.
Der Weg führt mehr oder minder um den Ortskern herum. An einem Straßenschild bleibe ich stehen. "An der Goldgrube". Wer möchte da nicht wohnen.
Die Kirchturmuhr schlägt 13, als ich Mittelbuchen verlasse. Zeit für eine kleine Mittagsrast. Auf einer Bank Richtung Wachenbuchen lasse ich mich nieder. Ein schöner Blick über die Feldsaat nach Süden, da bleibe ich gerne sitzen, auch wenn Petrus gerade eine lichte Wolkendecke über den Himmel zieht.
Von hier aus führt die Rundstrecke weiter nach Wachenbuchen und dann geradewegs nach Süden. Wieder staune ich über den guten Radweg durch Feld und Wald. Es geht fast schnurgerade aus und schon bald erreiche ich wieder die A66. Jetzt überquere ich diese Autobahn zum fünften Mal. Hanau ist von Autobahnen und Schnellstraßen eingeschnürt, der Preis des wirtschaftlichen Wohlstandes im Ballungsgebiet.
Von hier aus führt die Rundstrecke weiter nach Wachenbuchen und dann geradewegs nach Süden. Wieder staune ich über den guten Radweg durch Feld und Wald. Es geht fast schnurgerade aus und schon bald erreiche ich wieder die A66. Jetzt überquere ich diese Autobahn zum fünften Mal. Hanau ist von Autobahnen und Schnellstraßen eingeschnürt, der Preis des wirtschaftlichen Wohlstandes im Ballungsgebiet.
Nun ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum Kurpark von Wilhelmsbad. 1779 ist die Anlage im barocken Stil eröffnet worden, 1857 wurde der Kurbetrieb wieder eingestellt. Die Quelle zeigte wenig Heilwirkung und versiegte schnell wieder. Heilwasser kam dann aus Bad Nauheim, doch es wurde zu teuer. Ich fahre an dem langen Gebäudekomplex und dem Brunnenpavillion vorbei, passiere Teichanlage und Burgruine (ein Lustschlösschen, das tatsächlich als Burgruine gebaut wurde), und stehe dann vor der Bahnschranke der nordmainischen Eisenbahnlinie. Sie ist geschlossen, mit mir warten noch einige andere. Und mit uns wartet ganz Hanau schon seit Jahrzehnten auf den Bau der nordmainischen S-Bahn. Ich glaube, dass ich es zu meinen Lebzeiten nicht mehr erlebe.
Endlich öffnet sich die Schranke. Über den etwas holprigen Radweg geht es bis zur zweiten Ampelkreuzung weiter. Hier stößt der Westzubringer auf die Frankfurter Landstraße. Die Beschilderung für die Fortführung des Rundweges ist nicht eindeutig. Zeigten bislang Pfeile die Richtung an, hier ist das Feld im Ring leer. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich mich nach rechts halten muss. Wie gedacht, so getan.
Hinter der Skateranlage biege ich in den Wald ein. Zu früh, wie ich später merke. Nun muss ich durch Kesselstadt und warte auf einen Durchlass zwischen den Wohnblocks. |
km 29
Mit etwas Glück und Orientierungsvermögen komme ich dann doch wieder auf meine Strecke. Nun noch über die Landstraße und an der Kläranlage vorbei, dann stehe ich an der Staustufe. Als "Kirche im Fluss" war mir die Staustufe bekannt, seit ich nach Hanau kam, ein kirchenähnliches Gebäude, das 1921 als Laufwasserkraftwerk gebaut wurde. Allen Protesten zum Trotz musste dieses markante Bauwerk, das den Schutz als Denkmal verdient hätte, einer neuen Staustufe im Zuge des Ausbaus des Mains zur internationalen Wasserstraße weichen. Schade.
Auf der anderen Seite kommen mir auf der Treppe der Staustufe mehrere Radfahrer entgegen. Die Staustufe wird rege zur Überquerung des Mains genutzt. Allerdings muss auf dieser Seite das Rad über fünf Ebenen geschoben werden. Unten, an der ersten Treppenstufe, steht eine junge Frau. Sie hat eines dieser neuen Leihräder. Verzweifelt versucht sie, das schwere Rad auf der glatten Schiene, die eigens für Radfahrer angebracht ist, hoch zu schieben. Es ist zu schwer. Ich bitte den jungen Osteuropäer, der auch gerade mit seinem Rad ankommt, ihr zu helfen. Mit Leichtigkeit schwingt er das Rad auf seine Schulter und sprintet hoch. Die junge Frau kommt ihm kaum nach. Als er wieder runter kommt, ich habe derweil auf sein Rad aufgepasst, danke ich ihm herzlich.
Mit etwas Glück und Orientierungsvermögen komme ich dann doch wieder auf meine Strecke. Nun noch über die Landstraße und an der Kläranlage vorbei, dann stehe ich an der Staustufe. Als "Kirche im Fluss" war mir die Staustufe bekannt, seit ich nach Hanau kam, ein kirchenähnliches Gebäude, das 1921 als Laufwasserkraftwerk gebaut wurde. Allen Protesten zum Trotz musste dieses markante Bauwerk, das den Schutz als Denkmal verdient hätte, einer neuen Staustufe im Zuge des Ausbaus des Mains zur internationalen Wasserstraße weichen. Schade.
Auf der anderen Seite kommen mir auf der Treppe der Staustufe mehrere Radfahrer entgegen. Die Staustufe wird rege zur Überquerung des Mains genutzt. Allerdings muss auf dieser Seite das Rad über fünf Ebenen geschoben werden. Unten, an der ersten Treppenstufe, steht eine junge Frau. Sie hat eines dieser neuen Leihräder. Verzweifelt versucht sie, das schwere Rad auf der glatten Schiene, die eigens für Radfahrer angebracht ist, hoch zu schieben. Es ist zu schwer. Ich bitte den jungen Osteuropäer, der auch gerade mit seinem Rad ankommt, ihr zu helfen. Mit Leichtigkeit schwingt er das Rad auf seine Schulter und sprintet hoch. Die junge Frau kommt ihm kaum nach. Als er wieder runter kommt, ich habe derweil auf sein Rad aufgepasst, danke ich ihm herzlich.
Wieder muss ich eine vielbefahrene Straße überqueren, der Wegweiser für Radfahrer steht auf der anderen Seite. Ich fahre lieber bis zur Ampel in Richtung Mühlheim, dort ist dann auch die Unterquerung der südmainischen Eisenbahnstrecke. Direkt dahinter tauche ich in das Erholungsgebiet an den Steinbrüchen ein. Das Erholungsgebiet gehört zu Mühlheim, wird aber von den Hanauern eifrig frequentiert. Im Jahr 2012 wurde hier der erste Abschnitt der Rad- und Wanderstrecke "Grüner Ring" frei gegeben.
Bis 1982 wurde hier Vogelsberger Basalt abgebaut. Ja, tatsächlich, der Lavafluss des mächtigen Vulkans, der den Vogelsberg geformt hat, ist zu Urzeiten bis hier her geflossen. Heute sind die zahlreichen Steinbrüche still gelegt. Das Grundwasser hat sie geflutet und es ist ein schönes Erholungsgebiet entstanden. Vorbei am Grünen See wird meine Trittfrequenz immer schneller. Der Kuckuck ruft, die knallgelben Blüten des Ginsters verbreiten einen honigsüßen Duft. Eigentlich ein Grund zum Verweilen, Doch oh, wie mich die Schnaken lieben. In Heerscharen sind sie jetzt hinter mir her. So schnell kann ich gar nicht radeln. Auf diese Liebe kann ich verzichten! Und so verlasse ich die Seenplatte schneller als gewünscht.
Bis 1982 wurde hier Vogelsberger Basalt abgebaut. Ja, tatsächlich, der Lavafluss des mächtigen Vulkans, der den Vogelsberg geformt hat, ist zu Urzeiten bis hier her geflossen. Heute sind die zahlreichen Steinbrüche still gelegt. Das Grundwasser hat sie geflutet und es ist ein schönes Erholungsgebiet entstanden. Vorbei am Grünen See wird meine Trittfrequenz immer schneller. Der Kuckuck ruft, die knallgelben Blüten des Ginsters verbreiten einen honigsüßen Duft. Eigentlich ein Grund zum Verweilen, Doch oh, wie mich die Schnaken lieben. In Heerscharen sind sie jetzt hinter mir her. So schnell kann ich gar nicht radeln. Auf diese Liebe kann ich verzichten! Und so verlasse ich die Seenplatte schneller als gewünscht.
Irgendwie muss ich bei der Flucht vor den Schnaken den Wegweiser übersehen haben. Nun stehe ich an der kleinen Straße von Steinheim nach Lämmerspiel und weiß nicht so recht, ob ich mich nach rechts oder links halten soll. Da ich den Radweg von Steinheim nach Weiskirchen kenne, halte ich mich nach links. Kurz vor der Brücke über die vierspurige B45 finde ich meine Wegbeschilderung wieder.
Weiter geht es nach Süden. Der reichhaltige Regen des Winters hat immer noch seine Spuren im Wald hinterlassen. Ich beeile mich, bevor die Schnaken wieder ihre Liebe zu mir entdecken.
Dort, wo der Radweg auf das Ausbauende der Straße, die von Klein-Auheim zur B43a und zur B45 führt, stößt, muss ich mich neu orientieren. Der ausgedruckte Plan zeigt mir an, dass ich eine Schleife fahren muss, bevor ich zum Wildpark "Alte Fasanerie" komme, obwohl ich mal gerade ein paar hundert Meter vom Eingang zum Wildpark entfernt bin. Es geht nun unter der B45 durch, über eine große Kreuzung und dann auf die alte Landstraße Richtung Steinheim.
Warum auch immer verfehle ich den Abzweig in die Schleife. An der Landstraße nach Lämmerspiel wieder angekommen schwant mir, dass ich falsch bin. Auf dem Rückweg finde ich die Beschilderung zum Abzweig am Ortseingangsschild von Steinheim. Da ich aber wieder kurz vor der Zufahrt zum Wildpark bin, nehme ich den kurzen Weg. Und wieder werde ich auf eine Schleife geführt, diesmal entlang der langen Mauer rund um den Wildpark. Mal wieder fällt mir auf, dass die Beschilderung nicht einheitlich angebracht ist. Aber die Mauer zeigt mir den Weg.
Weiter geht es nach Süden. Der reichhaltige Regen des Winters hat immer noch seine Spuren im Wald hinterlassen. Ich beeile mich, bevor die Schnaken wieder ihre Liebe zu mir entdecken.
Dort, wo der Radweg auf das Ausbauende der Straße, die von Klein-Auheim zur B43a und zur B45 führt, stößt, muss ich mich neu orientieren. Der ausgedruckte Plan zeigt mir an, dass ich eine Schleife fahren muss, bevor ich zum Wildpark "Alte Fasanerie" komme, obwohl ich mal gerade ein paar hundert Meter vom Eingang zum Wildpark entfernt bin. Es geht nun unter der B45 durch, über eine große Kreuzung und dann auf die alte Landstraße Richtung Steinheim.
Warum auch immer verfehle ich den Abzweig in die Schleife. An der Landstraße nach Lämmerspiel wieder angekommen schwant mir, dass ich falsch bin. Auf dem Rückweg finde ich die Beschilderung zum Abzweig am Ortseingangsschild von Steinheim. Da ich aber wieder kurz vor der Zufahrt zum Wildpark bin, nehme ich den kurzen Weg. Und wieder werde ich auf eine Schleife geführt, diesmal entlang der langen Mauer rund um den Wildpark. Mal wieder fällt mir auf, dass die Beschilderung nicht einheitlich angebracht ist. Aber die Mauer zeigt mir den Weg.
km 45:
Auf der halben Strecke um den Wildpark habe ich die Südspitze der Rundroute erreicht. Der Wildpark liegt in einem Kiefernwald, ein Zeichen für sandigen Boden. Der Weg markiert so ziemlich genau die Grenze von Hanau. Hinter dem Wildpark verlasse ich den Wald. "Hallo", bin ich versucht zu sagen, um den Gärtner am Zaun seines Schrebergartens zu grüßen. Doch gleichzeitig erkenne ich, dass der Kleingärtner nur seinen Strohhut auf einen Heurechen gesteckt hat, darunter flattert sein Halstuch. Da wäre ich doch fast der Vogelscheuche aufgesessen. Zwischen Kleinauheim und Hainstadt breiten sich Felder aus. Dahinter das markante Profil des Kohlekraftwerkes von Großkrotzenburg, hier zu Lande nur kurz "Staudinger" genannt. Heute ist die Fahne schmal, die aus dem Kühlturm weht. Es ist warm, da fährt das Kraftwerk nicht volle Last. |
Über den Bahnübergang und kurz durch das Gewerbegebiet führt der Rundweg auf die Mainbrücke direkt am "Staudinger". Unter mir führt der Mainradweg, der auch heute gut frequentiert ist. Blaue Blüten schmücken die grüne Wiese, Frühlingsfarben.
Die Brücke habe ich schnell passiert. Der Radweg liegt neben der linken Fahrbahn. Dort bleibt er auch hinter der großen Ampelkreuzung. Rechter Hand passiere ich das Werksgelände von ABB. Große Holzkisten stehen bereit für den Transport der Schaltanlagen in alle Welt. Linker Hand nun die verlassene Militäranlage der US Army. Die Gebäude hinter dem Stacheldraht stehen leer. Der Zahn der Zeit nagt an ihnen. Ein alte zerfetzte Sichtschutzplane am Zaun flattert im Wind. Hanau war schon zu Kaisers Zeiten ein wichtiger Militärstandort mit mehreren Kasernen. Nach dem 2. Weltkrieg übernahm das amerikanische Militär die Kasernen. Als diese im Jahr 2008 Hanau endgültig verließen, hörte ich ein spürbares Aufatmen in der Stadt.
Hinter der Militäranlage tauche ich in den Wald ein. Hier beginnt das große Waldgebiet zwischen Hanau, Rodenbach und Alzenau. Eigentlich führt der Rundweg bis zur Schifflache. Aber eine Umleitung versperrt mir den Weg. Sie führt mich geradewegs über die B8 auf den "Pfaffendamm".
1500 Jahre unter meinen Füßen. Der Radweg führt auf dem Wall, den seinerzeit die Römer zum Schutz ihrer Ostgrenze aufgeschüttet haben, dem Limes. Er hat das Römische Reich überlebt. Nach der Reformation war Hanau protestantisch geworden. Großkrotzenburg hingegen blieb katholisch. Die dortige Pfarrei hatte eine Filiale in Oberrodenbach. Der Weg führte über den Limes. Weil sonntags die Priester über diesen Weg nach Oberrodenbach eilten, erhielt er den Beinamen "Pfaffendamm". |
Wieder einmal überquere ich eine Autobahn, diesmal die A45, die nach Aschaffenburg führt. Bayern liegt nur einen Steinwurf entfernt. Die nun folgende Strecke ist meine Hausstrecke, der grüne Weg nach Seligenstadt, Aschaffenburg, Miltenberg, Babenhausen und Mühltal. Als ich im März zum ersten Mal in diesem Jahr hier lang kam, waren die Bäume noch kahl und stumm. Jetzt prahlt der Wald mit seinem Grün und aus den Wipfeln raunt mir der Wind zu: "Schau, wie schön dieser Buchenwald ist."
km 57
Wir war nie bewusst, wie weit die Grenze von Hanau nach Osten reicht. Am Forsthaus biege ich wieder nach Norden. An der Viertelstundenbank mache ich eine kurze Rast. Der Balken, der als Sitzbank dient, hat das Volumen des Holzes, des in den Hanauer Wäldern in einer Viertelstunde wächst. Ich rechne mal kurz auf 24 Stunden hoch und sehe vor mir einen gewaltigen Holzberg.
Kurz hinter dem Forsthaus steht die Ruine des Klosters von Wolfgang. Die Mönche wurden so manches Mal wegen ihres ausschweifenden Lebenswandels von den Rodenbachern aus dem Kloster gejagt. Heute steht nur noch der Turm neben einem kleinen Bauwerk. Der Glockenklang ist verstummt.
km 57
Wir war nie bewusst, wie weit die Grenze von Hanau nach Osten reicht. Am Forsthaus biege ich wieder nach Norden. An der Viertelstundenbank mache ich eine kurze Rast. Der Balken, der als Sitzbank dient, hat das Volumen des Holzes, des in den Hanauer Wäldern in einer Viertelstunde wächst. Ich rechne mal kurz auf 24 Stunden hoch und sehe vor mir einen gewaltigen Holzberg.
Kurz hinter dem Forsthaus steht die Ruine des Klosters von Wolfgang. Die Mönche wurden so manches Mal wegen ihres ausschweifenden Lebenswandels von den Rodenbachern aus dem Kloster gejagt. Heute steht nur noch der Turm neben einem kleinen Bauwerk. Der Glockenklang ist verstummt.
Bundesstraße, Eisenbahnstrecke, Bundesautobahn, das Kinzigtal ist eine ebenso wichtige wie alte Verkehrsader von Osten nach Westen. Mir wird nochmals bewusst, wie sehr Hanau von Autobahnen und Schnellstraßen eingeschnürt ist.
Nachdem ich diese Verkehrsadern überquert habe, komme ich wieder in Erlensee an. Leider ist die Kinzigbrücke am Römerkastell in diesem Winter vom Hochwasser unterspült worden. So muss ich den Weg an der Wasserburg vorbei durch Rückingen nehmen.
km 63
Ich bin wieder am Limeskreisel angekommen. Der Kreis hat sich geschlossen. 63 Kilometer sind es rund um Hanau. Trotz der vorhandenen Ausschilderung war der Weg immer wieder für mich nur mit Geduld, Toleranz, Ortskenntnis, Orientierungsvermögen und einem guten Bauchgefühl zu bewältigen. Da müsste mal nachjustiert werden. Insbesondere für das Teilstück zwischen Limeskreisel und Birkensee kann ich mir auch eine naturnahe Streckenführung um den Bärensee herum vorstellen.
Die graue Wolkendecke hängt immer noch über mir. Für das Abschlussfoto habe ich zum Glück schon am Morgen ein Sonnenfoto gemacht. Hanau ist tatsächlich von viel Grün umgeben. Dreizehn Naturschutzgebiete liegen entlang der Rundtour. So manche Ecke habe ich auf diesem Rundkurs neu entdeckt.
Wenn dir der Bericht über diese kleine Reise Spaß gemacht hat, dann pack es an, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad !
Nachdem ich diese Verkehrsadern überquert habe, komme ich wieder in Erlensee an. Leider ist die Kinzigbrücke am Römerkastell in diesem Winter vom Hochwasser unterspült worden. So muss ich den Weg an der Wasserburg vorbei durch Rückingen nehmen.
km 63
Ich bin wieder am Limeskreisel angekommen. Der Kreis hat sich geschlossen. 63 Kilometer sind es rund um Hanau. Trotz der vorhandenen Ausschilderung war der Weg immer wieder für mich nur mit Geduld, Toleranz, Ortskenntnis, Orientierungsvermögen und einem guten Bauchgefühl zu bewältigen. Da müsste mal nachjustiert werden. Insbesondere für das Teilstück zwischen Limeskreisel und Birkensee kann ich mir auch eine naturnahe Streckenführung um den Bärensee herum vorstellen.
Die graue Wolkendecke hängt immer noch über mir. Für das Abschlussfoto habe ich zum Glück schon am Morgen ein Sonnenfoto gemacht. Hanau ist tatsächlich von viel Grün umgeben. Dreizehn Naturschutzgebiete liegen entlang der Rundtour. So manche Ecke habe ich auf diesem Rundkurs neu entdeckt.
Wenn dir der Bericht über diese kleine Reise Spaß gemacht hat, dann pack es an, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad !